|
Sex ohne Folgen
1960 Die Antibabypille
Eine Pille gegen Kinder - Anfang des 20. Jahrhunderts galt das Thema Empfängnisverhütung noch als unzüchtig und stand unter Veröffentlichungsverbot. Die Irin Margaret Sanger will das nicht hinnehmen. Sie selbst wuchs
mit sieben Geschwistern auf. In einer armen Familie. Ihre Mutter war ständig schwanger. Nach dem zehnten Kind starb sie. Für Margaret war klar: “So will ich nicht leben!” Um die Jahrhundertwende geht sie nach
Manhatten, arbeitet als Entbindungsschwester. Und sieht viele Frauen, die ungewollt schwanger sind und selbst einen Abruch vornehmen. Viele sterben dabei. Margaret beginnt, sich für Geburtenkontrolle zu
interessieren. Sie befragt Ärzte. Doch die geben ihr keine Auskunft. 1913 reist Margaret nach Europa. Dort sammelt sie ein Jahr lang Informationen. Zurüch in den USA gründet sie ihre eigene Monatszeitschrift und
veröffentlicht Artikel zur Geburtenkontrolle. Die Zeitschrift wird verboten. Auch die 1916 von ihr eröffnete Klinik für Frauen wird wieder geschlossen. Margaret landet für kurze Zeit im Gefängnis. 1951 trifft sie
den Biochemiker Gregory Pincus und beauftragt ihn, ein Verhütungsmittel zu entwickeln. 1960 kommt in den USA die erste Antibabypille auf den Markt. Ein Jahr später gibt´s in Deutschland “Anovlar”, frei übersetzt:
kein Eisprung. Diese Pille kostet 8,50 DM (4,35 €) im Monat und hat das Sechsfache an Wirkstoffen heutiger Pillen.
|
|