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Burg Eltz

Die Burg Eltz

Sie ist die schönste und besterhaltenste aller mittelalterlichen deutschen Wohnburgen

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Rudolf von Eltz unterzeichnete und besiegelte im Jahre 1157 eine Schenkungsurkunde von Kaisers Friedrich I. Barbarossa als einer seiner Zeugen. Er bewohnte die damals noch kleine Burganlage am Elzbach. Teile davon, wie der spätromanische Bergfried Platt-Eltz und Reste des romanischen Wohnhauses im Untergeschoß des Kempenicher Hauses, sind heute noch erhalten.

Die Burg Eltz entstand in strategisch günstiger Lage: Sie wurde an einem Weg erbaut, der die Mosel – seit jeher eine der wichtigsten Handelsstraßen des Deutschen Reichs – mit der Eifel und dem fruchtbaren Maifeld verband.

Die Anlage und ihre Umgebung bilden eine harmonische Einheit: Auf drei Seiten von der Elz umflossen, ragt die Festung auf einem bis zu 70 m hohen, elliptischen Felskopf hervor – dem Fundament der gesamten Burg. Noch vor 1268 kam es unter den Brüdern Elias, Wilhelm und Theoderich zu einer Stammesteilung und damit verbunden auch zu einer Teilung der Burg und der dazugehörigen Güter. Burg Eltz wurde nicht als Festung konzipiert, sondern diente vielmehr als "befestigte Wohnanlage".
Sie blieb im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Burgen unzerstört. Mit Ausnahme der "Eltzer Fehde" in den Jahren 1331–1336, bei der sich die Eltzer Herren zusammen mit anderen freien Reichsrittern der Territorialpolitik des Kurfürsten Balduin von Trier widersetzen, kam es nie zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Im 15. Jahrhundert setzte eine rege Bautätigkeit ein, die 1472 zur Fertigstellung des auf der Westseite gelegenen Rübenacher Hauses unter Lancelot und Wilhelm vom Silbernen Löwen führte.

burg_eltz3Das Haus Eltz machte vor allem in den Kurstaaten Mainz und Trier Karriere. In diesem Zusammenhang verdient der im Jahre 1510 geborene Jakob zu Eltz besondere Erwähnung. Er war einer der bedeutendsten Kurfürsten in der Geschichte des Erzbistums Trier und bekleidete im Laufe seines Lebens viele wichtige Ämter: Nach seinem Studium in Löwen wurde Jakob zu Eltz am 15. September 1525 erst Domherr von Trier und schließlich am 13. Oktober 1547 Domdekan. Ab 1564 hatte er auch das Amt des Rektors an der Universität Trier inne. Im Jahre 1567 wurde er schließlich in Koblenz vom Domkapitel zum Kurfürsten gewählt. Erst durch Hans Jakob zu Eltz und dessen Ehefrau Anna Elisabeth von Metzenhausen wurden die Bauarbeiten verstärkt betrieben und zu Ende gebracht.


Die gesamte Baugeschichte der Burg erstreckte sich über mehr als 500 Jahre. Von der Romanik bis zum Barock vereinigen sich in der Burg Eltz alle Stilrichtungen zu einem harmonischen Ganzen. So entstand schließlich eine Randhausburg mit acht eng um den Innenhof gruppierten Wohntürmen. In den mehr als 100 Räumen der Burg lebten bis zu 100 Familienmitglieder zuzüglich einer etwa gleichen Anzahl von Bediensteten.

Auch Hans Jakob zu Eltz hatte eine bedeutsame Stellung im Trierer Kurstaat inne. Er wurde am 15. Juli 1624 von seinem Kurfürsten mit dem Amt des Erbmarschalls belehnt. Damit stand ihm der Oberbefehl im Kriege und die Führung der Trierer Ritterschaft zu. Unter dem Kurfürsten erreichten die Eltzer im Kurstaat Mainz ihren größten Einfluß. Der im Jahre 1665 geborene Philipp Karl trat 1686 in das deutsch-ungarische Kolleg in Rom ein. Im Jahre 1719 – bei der Wahl Georg von Schönborns zum Kurfürsten von Trier – vertrat er als Domkantor von Mainz und Archidiakon von Trier die kaiserlichen Interessen. Er war gleichzeitig Domherr in Mainz und Trier.

Nach dem Tode des Mainzer Kurfürsten wurde Philipp Karl zu Eltz einstimmig zu dessen Nachfolger gewählt. Philipp Karl war damit geistlicher Führer und mächtigster Kirchenfürst nördlich der Alpen. Als Primus der deutschen Kirche ließ sich sein Rang mit dem des Papstes vergleichen. Als Reichserzkanzler leitete er später den Reichstag in Regensburg und fungierte dort als ranghöchster Reichsfürst, direkt nach dem Kaiser.

Fast während seiner gesamten Regierungszeit vertrat Philipp Karl die Interessen Karl VI. aus dem Hause Habsburg. Er bildete mit den Kurstaaten Hannover und Trier eine Partei gegen Bayern. Doch 1742 kam es zum Bruch mit dem Hause Habsburg. Ursache hierfür war die Kaiserwahl, bei der Philipp Karl – nicht zuletzt aufgrund des massiven Drucks Bayerns und Frankreichs – gezwungen war, sich für den Wittelsbacher Karl Albrecht, den späteren Karl VII., zu entscheiden. Dies wurde ihm von den Habsburgern als Verrat ausgelegt. Philipp Karl litt bis zu seinem Tod 1743 unter dieser Entscheidung.

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Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges von 1688 bis 1689 wurde ein Großteil der rheinischen Burgen zerstört. In dieser Zeit spielte Hans Anton zu Eltz-Üttingen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung der Burg Eltz. Da er im französischen Heer als hoher Offizier diente, gelang es ihm, die Burg vor der Zerstörung zu bewahren.



Aufgrund ihrer Verdienste in den Reformationswirren und den Türkenkriegen verlieh Kaiser Karl VI. in Wien der Linie Eltz vom Goldenen Löwen im Jahre 1733 den Reichsgrafentitel. Darüber hinaus erteilte er den Eltzern das Privileg, im Namen des Kaisers zu adeln, Notare zu erwählen, uneheliche Kinder zu legitimieren, bürgerliche Wappen mit Schild und Helmzier zu erteilen, öffentliche Richter und Schreiber zu ernennen, Leibeigene zu entlassen und vieles mehr.

Während der Romantik mit ihrem wiedererwachenden Interesse am Mittelalter setzte sich Graf Karl zu Eltz im 19. Jahrhundert sehr für die Restaurierung seiner Stammburg ein. Die umfangreichen Arbeiten erstreckten sich von 1845 bis 1888. Sie verschlangen die beträchtliche Summe von 184 000 Mark. Dieser Betrag entspricht rund 15 Mio. DM nach heutiger Kaufkraft. Bei der Restaurierung ging Graf Karl zu Eltz sehr behutsam vor und berücksichtigte mit viel Gefühl und Sachverstand die vorhandene Architektur.

Nähere Informationen:

Gräflich Eltz´sche Kastellanei Burg Eltz
D-56294 Münstermaifeld
Telefon: (0 26 72) 95 05 00
Telefax: (0 26 72) 9 50 50 50
 

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